Zu Gast bei den Linsters


Seit Ewigkeiten wollte ich das schonmal machen, nicht nur, weil wir dort zur Verlobung schon essen waren und es Hirschkuh deluxe gab, sondern auch, weil ich so gerne koche für meine Liebsten und es mich wahnsinnig entspannt - und da man ja bekanntlicherweise nie auslernt, kann man ja auch mal ein Kochseminar bei Léa Linster machen.
Und also habe ich mich wirklich gefreut, als die neuen Termine online gingen und tadaaaaa, direkt auch den ersten möglichen Termin gebucht.




Nun war es so weit, bei gleißendem Sonnenschein (ja, dem ersten seit Monaten - wenn das mal keine Vorboten waren) fuhr ich also in das schöne Luxembourg, genauer gesagt in das kleine Dörfchen Frisange, in dem Lea Linster ihr erstes Restaurant führt. Zusammen mit ihrem Sohn Louis fand dort auch unser Kochseminar statt.



Le petit-déjeuner


Wer jetzt denkt, achja Kochseminar bei Léa Linster, von der Meisterin sieht man bestimmt nicht viel, der täuscht gewaltig.
Unser Tag startete mit einem wundervollen Frühstück in gleißendem Sonnenschein mit Blick auf ihren wundervollen Garten. Und nein, sie hat GAR keine Star-Allüren. Nicht eine. Sie entschuldigte sich erstmal dafür, dass sie mir wohl den Platz weggenommen und mir meine Tasse Kaffee geklaut habe.



Ganz entspannt bewirtete sie und umsorgte uns wie eine Mutti ihre Kinder mit köstlichen, selbst gebackenen Brötchen und Brioche, mit köstlicher Butter, Sauerrahm und Marmelade, an die mein Gaumen sich noch lange erinnern wird. Und dabei haut sie halt auch raus, dass sie eine Freundin mit Namen Christine Ferber hat, die Marmelade so gut macht, dass sie selbst sie nicht besser kochen kann und sie es deswegen ihrer Freundin überlässt. Wir durften Feigenmarmelade und Mangokonfitüre kosten, die sie auch in ihrer Boutique verkauft.
Während des schönen Frühstücks sprachen wir mit der Grand Dame über die einzelnen Gänge des heutigen Tages und ach ja: über Gott und die Welt....


Le dessert


Natürlich starteten wir mit der Zubereitung des Desserts - einer himmlischen Crème Brûlée, die man auch trinken kann:-) Wenn's nach Léa geht, braucht man kein extra Rezept, man nehme einfach die Überbleibsel der Crème und füge einen Schluck Whisky hinzu, fülle das Ganze in gut gekühlte Gläser (die man immer im Haus haben sollte:-)) und fertig ist ein genialer Eierlikör. Start your day right:-)
















La soupe


Wir zogen mit einer sehr angenehmen Kochgruppengröße bestehend aus fünf Personen gen Küche und kochten mit Lea eine Kartoffelsuppe à la Léa - natürlich mit Champagner und natürlich mit ihrem eigens gemachten Schaumwein:-) und philosophierten ganz nebenbei über die Vorteile eines Vorwerk-Thermomix, von dem ich ehrlich gesagt, er würde niemals Einzug in eine Sterneküche halten können - aber da lag ich wohl falsch (wenn er dort auch hauptsächlich zum Mixen verwendet wird). Schnell noch ein paar selbstgemachte Croutons und ein paar Geheimtipps verteilt und zack, war die cremigste aller Suppen auch schon fertig zubereitet. Naschen war erlaubt, gegessen wurde später - so zumindest die Regel für die Teilnehmer:-)






Le plat


Während wir nun tiefer in die Küche eintreten durften und mit Léa Linster Sohn Louis Linster ein zauberhaftes Lamm in der Kartoffelkruste zubereiten durften, ging die Chefin ihren Alltagspflichten nach und genehmigte sich schonmal etwas von der Suppe, während sie im Sonnenschein ihre Tageszeitung las. Sie ist halt Genießerin und weiß Slow-Food zu schätzen. Sonst ist sie ständig in Bewegung - organisiert, telefoniert und ist immer mit einem Ohr und Auge bei ihren Gästen - kredenzte uns Getränke und hatte immer einen lockeren Spruch auf Lager.









L' Entrée


Die Vorspeise war mein Highlight, quasi ein Revival, denn ich hatte dieses am 1. Weihnachtsfeiertag für meine Familie zubereitet und konnte ein bisschen mit Louis darüber philosophieren. Es gab Lachs-Confit. Köstlich. Und in der Zubereitung denkbar einfach. Man lege qualitativ hochwertiges Lachsfilet in reines, gutes Olivenöl, das man auf 40 Grad Celsius erwärmt hat und lasse es in Ruhe dort drin. Dann wird es ein Gedicht und man kann noch ein begleitendes Schätzchen dazu machen, aus Sellerie, Kartoffeln, Blumenkohl oder Romanesco. Mehr brauche ich nicht zum Glücklichsein.

Bon appetit!

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Maira Gall